Verschiedene Arbeitskommandos im KZ
Dort muss Wisniewski kurz nach seiner Ankunft im Salzbergwerk arbeiten. Vor Schichtbeginn werden sie immer zu zehnt mit einem Fahrstuhl ins Bergwerk hinuntergefahren. Unten erwartet sie jeden Tag ein wütender SS-Mann, der die Männer sobald sie aus dem Aufzug steigen verprügelt, weil es ihm zu lang gedauert hat. Von den Knüppelschlägen verschont bleiben meistens nur die, die als erstes unten ankommen. Wisniewskis Arbeitsplatz ist an einer Maschine, die Maschinenpistolen herstellt. Eine Zeit lang muss er aber auch im Steinträgerkommando arbeiten. Dort ist die Arbeit besonders hart. Die Häftlinge sollen einen Schrägstollen ins Bergwerk graben, damit auch LKWs hineinfahren können. Sie arbeiten im Freien und müssen schwere Steine schleppen. Als Wisniewski dem Totenkommando zugeteilt wird, muss er tote Mithäftlinge, darunter drei Kameraden aus Warschau, im wenige Meter entfernten Massengrab beerdigen. Nach getaner Arbeit werden die Männer vom Totenkommando mit einer Suppe belohnt.
Bild: Im Salzbergwerk sollen die Häftlinge für verschiedene Rüstungsfirmen arbeiten. Dafür müssen anfangs verschiedene Hallen in Produktionsstätten ausgebaut und mit entsprechenden Maschinen ausgestattet werden. Manche Häftlinge stellen im Bergwerk Maschinengewehre her.
Bilder "gegen das Vergessen"
Als Wisniewski nach dem Todesmarsch in Dachau von den Amerikanern befreit wird, wiegt er nur noch 37 Kilo und ist schwer an Typhus erkrankt. Doch der junge Mann erholt sich und kehrt in seine Heimat Polen zurück, wo er wieder als Künstler arbeitet. Das Malen hilft Wisniewski möglicherweise, die schlimmen Erlebnisse als KZ-Häftling besser zu verarbeiten. Für die KZ-Gedenkstätten Mannheim-Sandhofen und Kochendorf fertigte er ganze Bilderserien an, die in den Gedenkstätten selbst und auch im Mannheimer Reißmuseum zu sehen sind. Weitere Bilder zeichnete er 1995 für eine Ausstellung über den Todesmarsch. Dank seines fotografischen Gedächtnisses konnte er viele Einzelheiten detailgetreu auf dem Papier umsetzen und leistete damit einen wichtigen Beitrag "gegen das Vergessen".
Anmerkungen:
Dieser Text basiert auf "Vernichtung durch Arbeit - Rüstung im Bergwerk. Die Geschichte des Konzentrationslagers Kochendorf - Außenkommando des KZ Natzweiler-Struthof" von Klaus Riexinger und Detlef Ernst. (Silberburgverlag, 2003)