Stadt Bad-Friedrichshall

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Orte gegen das Vergessen

In Bad Friedrichshall-Kochendorf erinnern drei Orte an die Existenz des ehemaligen Konzentrationslagers. Der KZ-Friedhof, das ursprüngliche Massengrab des Lagers, welches gleichzeitig auch den schwierigen Umgang mit der Geschichte vor Ort symbolisiert, das ehemalige KZ-Gelände und die Dauerausstellung im Salzbergwerk, die frühere Arbeitsstätte der KZ-Häftlinge.

Die Gründer der Miklos-Klein-Stiftung Klaus Riexinger und Detlef Ernst engagieren sich in Kochendorf seit Jahren aktiv "gegen das Vergessen". 1997 wurde auf ihre Initiative hin auf dem ehemaligen KZ-Gelände ein Gedenkstein aufgestellt. Dort ist auch eine Bronzeplatte zu sehen, auf der das Lager im Originalzustand abgebildet ist. Diese konnte anhand einer Luftaufnahme der amerikanischen Armee nachgestellt werden. Vom Lager selbst ist auf dem Gelände nichts mehr übrig geblieben. Wo einst die Häftlingsbaracken standen, befindet sich heute nur noch ein leeres Ackerfeld. Es hat also vor diesem Gedenkstein nichts auf die ehemalige Existenz eines Konzentrationslagers hingewiesen. Das haben auch einige ehemalige Häftlinge bei ihren Besuchen bemängelt. Bei der Inschrift des Gedenksteins haben Ernst und Riexinger darauf geachtet, dass nichts beschönigt, verschwiegen oder verharmlost wird. Es ist ihnen wichtig, dass der Text alle Opfer nennt und deutlich darauf hinweist, dass dieses KZ die Funktion hatte, Menschen durch Arbeit zu vernichten.

Bild: Der Gedenkstein auf dem ehemaligen Lagergelände.

Der KZ-Friedhof

Nicht immer ging die Stadt Bad Friedrichshall so offen mit ihrer Vergangenheit um. Die Gedenktafeln auf dem KZ-Friedhof symbolisieren den Umgang mit der Geschichte in der Nachkriegszeit. Die Gemeinde tat sich bei der Inschrift der Gedenktafeln schwer, die grausamen Tatsachen eindeutig zu benennen und begnügte sich stattdessen mit verharmlosenden Umschreibungen. Im Jahr 1997 kam auf Wunsch eines ehemaligen jüdischen Häftlings eine weitere Gedenktafel hinzu. Sie erinnert in hebräischer Schrift an die zahlreichen jüdischen Opfer. Die übrigen Tafeln wurden absichtlich nicht entfernt, denn sie seien zu einem Symbol für das Verdrängen der Geschichte geworden, erklärt Klaus Riexinger.

Bild: Der KZ-Friedhof in Bad Friedrichshall-Kochendorf.

Die Ausstellung im Salzbergwerk

Auch in den ehemaligen Produktionshallen des Salzbergwerks waren die zwei KZ-Forscher auf Spurensuche und haben einige Dokumente und Gegenstände aus der damaligen Zeit gefunden. Anhand dieser Funde konnten sie authentisch rekonstruieren, was im Bergwerk vorgefallen ist. Um diese Originalstücke auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, eröffneten sie im Jahr 1998 die Dauerausstellung im Salzbergwerk. Dort werden die Besucher anschaulich über die Geschichte des Lagers, die Zwangsarbeit und über einzelne Opferschicksale informiert. Die Ausstellung befindet sich genau dort, wo die ehemaligen KZ-Häftlinge einst für die Rüstungsfirma Heinkel arbeiten mussten und ist jeweils von Mai bis Oktober für Besucher geöffnet.

Bild: Bei der Dauerausstellung im Salzbergwerk können Originalgegenstände aus der Zeit des Konzentrationslagers besichtigt werden. 

Video: Interview mit Klaus Riexinger

Warum der KZ-Friedhof in Bad Friedrichshall auch ein Symbol für Verdrängung wurde.

Zur Person:

Klaus Riexinger leitet seit 2002 die Gesamtredaktion der Wochenzeitung "Der Sonntag" in Südbaden. Zusammen mit Detlef Ernst schrieb er das Buch "Vernichtung durch Arbeit - Rüstung im Bergwerk" über die Geschichte des Konzentrationslagers Kochendorf. Im Jahr 2002 wurden sie dafür im Rahmen des Landespreises für Heimatforschung geehrt.

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