Eugen Büttner: "Sadistischer Pflichterfüller"
Eugen Büttner hat als Lagerkommandant die Befehlsgewalt im KZ Kochendorf. Er ist schon bevor Hitler 1933 an der Macht ist, überzeugter Nationalsozialist und SS-Mitglied. Beruflich gesehen war er weniger eifrig, denn Büttner hat es nur zum Hilfsarbeiter gebracht. Karriere macht er erst ab 1940 bei der SS. Mit 32 Jahren lässt sich Büttner im KZ Dachau und im Stammlager Natzweiler-Struthof als Wachsoldat ausbilden und wird 1944 zum Oberscharführer befördert. Wenig später wird er das erste Mal Lagerkommandant im Natzweiler Außenlager Thil. Doch das wird kurz darauf geräumt und Büttner übernimmt die gleiche Funktion im KZ Kochendorf. Büttner genießt seine Machtposition im Lager sehr. Er ist überzeugter Nazi und fühlt sich als Arier verpflichtet, die in seinen Augen "minderwertigen" Häftlinge zu misshandeln und zu malträtieren. Gleich zu Beginn stellt er klar: "Jetzt habt ihr die heilige deutsche Erde betreten und ein jeder, der etwas aufhebt, wird erschossen." Damit habe Büttner Äpfel oder anderes Fallobst gemeint, das man auf dem Weg zum Bergwerk finden konnte, erzählten Häftlinge. Auch den anderen Soldaten im KZ befiehlt er, sofort zu schießen, wenn die Gefangenen etwas zu essen aufheben sollten. Büttner ist es auch, der bei den Erhängungen im Lager den Stuhl wegstößt, auf dem die Häftlinge mit der Schlinge um den Hals stehen. Danach befiehlt er die Toten mindestens einen Tag am Galgen im Lagerhof hängen zu lassen, um die anderen Häftlinge abzuschrecken. Trotzdem wird Büttner nach dem Krieg nie für seine Taten zur Rechenschaft gezogen. Wie vielen anderen Nazi-Tätern gelingt es ihm einem Todesurteil zu entkommen. Büttner lebt nach dem Krieg in Freiburg im Breisgau und stirbt 1975.