Gärtnerteam aus Bad Friedrichshall nahm an Workshop im Rahmen des NABU-Projekts „Natur nah dran“ teil
Mitarbeitende des Bauhofs Bad Friedrichshall sowie Vertreterinnen und Vertreter aus weiteren baden-württembergischen Kommunen trafen sich am 1. Juli 2025 in Pfinztal zum letzten Workshop im Rahmen des Projekts „Natur nah dran“. Gemeinsam begutachteten und jäteten sie die Grünflächen, die in Pfinztal im letzten Herbst mit Wildpflanzen angelegt wurden. Das neue Wissen kommt anschließend auf den „Natur nah dran“-Flächen vor Ort in Bad Friedrichshall zum Einsatz.
Einige weniger erwünschte Arten wie Kompaßlattich, Gänsedistel und Knötericharten, die die Fläche schnell zu überwuchern drohen und deren Samen sich noch im Boden befunden hatten, wurden entfernt.
Trocken, aber nicht nutzlos
Auch wenn die umgestalteten Flächen an einigen Standorten derzeit unter der Hitze leiden und trocken aussehen, bieten einzelne Wildpflanzen immer noch Nahrung für Insekten. Der lila-blühende Wegerich-Natternkopf, die unscheinbare Gelbe Resede oder der Muskatellersalbei locken unzählige Wildbienen. Neben Seidenbienen, Löcherbienen und Furchenbienen sind auch Spezialistinnen wie die Reseden-Maskenbiene auf den „Natur nah dran“-Flächen unterwegs. Sie sammelt Pollen ausschließlich an Reseden. Auch Schmetterlinge besuchen gerne die verschiedenen Wildpflanzen. Mit etwas Glück lässt sich zum Beispiel das Taubenschwänzchen bei seinem an einen Kolibri erinnernden Flug entdecken, an heißen Tagen am besten morgens oder abends.
„Die naturnahen Flächen kommen langfristig ohne Bewässerung aus – auch in heißen Sommern“, erläutert Martin Klatt, Projektleiter beim NABU Baden-Württemberg. „In den ersten Monaten nachdem sie angelegt wurden, brauchen sie aber als Starthilfe eine gute Wasserversorgung“, so Klatt weiter.
Hintergrund
Bad Friedrichshall hat insgesamt 5 Grünflächen zu Wildblumenwiesen und Wildstaudenbeeten umgestaltet. Die Standorte liegen am Rathaus, gegenüber dem Gymnasium, vor der Feuerwehr Untergriesheim, an der Hagenbacher Straße und am Riedweg.
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert.
Das Projekt startete 2016 und ist in der zweiten Projektstaffel. Insgesamt wurden bereits 121 Kommunen gefördert, über 1.000 Teilnehmende in Workshops geschult und 265.000 Quadratmeter naturnah umgestaltet.
Weitere Informationen: www.Naturnahdran.de.